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Schuldenfalle Revolving Card

Kreditkarten sind ein unter deutschen Konsumenten sehr beliebtes Zahlungsmittel. Ob an der Tankstelle, im Restaurant oder beim Einkaufsbummel in der Fußgängerzone: Der kleine Begleiter aus Plastik ist stets präsent. Insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen, wie sie bei Einkäufen über das Internet oder bei einem Auslandsaufenthalt oft vorkommen, lässt es sich auf eine Kreditkarte nu schmerzlich verzichten.

Dass der Einsatz einer Kreditkarte für den einen oder anderen Verbraucher auch zu einem Problem werden kann, ist hinlänglich bekannt - die Ausgabenkontrolle wird durch den Einsatz einer Karte, die Belastungen akkumuliert und monatlich in Rechnung stellt, deutlich erschwert. Die so genannten Revolving Credit Cards, die an und für sich eher im amerikanischen Raum bekannt sind, aber auch hierzulande in wachsendem Umfang die Brieftaschen der Verbraucher erobern, verschärfen diese Problematik massiv.

Das Prinzip eines revolvierenden Kontos ist das Folgende: Dem Inhaber der Kreditkarte wird, wie in anderen Fällen auch, ein Kreditrahmen zugeteilt. In diesem kann er sich frei bewegen. Einmal im Monat kommt, wie üblich, die Rechnung mit den in der zurückliegenden Abrechnungsperiode getätigten Umsätzen. Der Unterschied zu anderen Kreditkarten: Es muss nicht der gesamte Betrag zurückbezahlt werden, sondern nur ein prozentualer Bruchteil, der sich auf lediglich drei Prozent des ausstehenden Saldos beschränken kann. Mit einer revolvierenden Karte erwirbt der Bankkunde folglich einen stets abrufbaren Ratenkredit, wobei dieser Verglich hinkt.

Bei einem gewöhnlichen Annuitätendarlehen sinkt im Zeitverlauf die Restschuld automatisch. Bei einer Revolving Card steht dem Inhaber nach der Tilgung eines Betrages dieser sofort wieder zur Verfügung. Mit den Karten kann demnach ständig am Limit operiert werden. Eine solche Verhaltensweise jedoch ist ein teures Vergnügen: Für Salden, die in Raten beglichen werden, verlangen die Banken horrende Sollzinsen, die bis zu zwanzig Prozent im Jahr betragen können.

Wer beispielsweise stets nahe seines 5000-Euro-Limits einkauft, zahlt 1000 Euro Zinsen pro Jahr – zusätzlich zu den Gebühren, die ohnehin mit den Karten verbunden sind. Revolving Cards sind demnach bestens dazu geeignet, undisziplinierte Konsumenten in die Schuldenfalle zu treiben.

Dennoch sollen die Produkte an dieser Stell nicht gänzlich verteufelt werden. Sie bieten dem Inhaber ein hohes Maß an Flexibilität. Wirklich teuer werden die Karten erst bei einer dauerhaften Nutzung des Kreditlimits – vergleichbar mit dem Dispositionskredit auf dem Girokonto. Als zusätzliche finanzielle Reserve bieten sich die Karten durchaus an. Wer jedoch Schwierigkeiten damit hat, seine Konsumausgaben zu kontrollieren, der lässt von den Revolving Karten besser die Finger.

Wer sich für die Produkte interessiert, kann mit einer Recherche im Internet schnell geeignete Anbieter finden. Unterscheiden tun sich die Karten hinsichtlich des mindestens zurückzuzahlenden Saldoanteils sowie hinsichtlich des Sollzinse für in Anspruch genommenen Kredit. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Merkmalen ist dabei recht eindeutig: Je weniger der Karteninhaber von seinen Verfügungen sofort zurückzahlen muss, desto höher ist der Sollzins.

Fazit: Wer ein günstiges Angebot aufspürt, kann es durchaus wahrnehmen. Für eine dauerhafte Nutzung ist der Kreditrahmen allerdings weniger geeignet - er ist schlicht zu teuer. Größere Anschaffungen werden daher besser über einen klassischen Ratenkredit abgewickelt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 21.05.2008 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Veröffentlicht am: 21.05.2008

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Schlagwörter: Schuldenfalle, Revolving Card, Kreditkarte, Zahlungsmittel, Verbraucher, revolvierendes Konto

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