Finanzkrise macht Kredite teurer

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Banken in Deutschland mächtig in Mitleidenschaft gezogen – immer mehr Institute kämpfen um ihre Existenz. Das Problem: Traditionelle Geschäftsbereiche, wie das Investmentbanking, der Eigenhandel mit Wertpapieren und Hypothekenfinanzierungen sind erdrutschartig eingebrochen. Die Geldhäuser konzentrieren sich deshalb wieder verstärkt auf das Privatkundengeschäft – und weiten ihre Margen durch hohe Zinssätze mächtig aus. Sowohl Raten, als auch Dispositionskredite sind von den Zinserhöhungen betroffen. Die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank werden nicht an den Verbraucher weitergegeben – zu groß ist die Finanznot der Banken.

Im derzeitigen Marktumfeld ist der gewissenhafte Vergleich der Konditionen verschiedener Banken nach Ansicht von Verbraucherschützern besonders wichtig. Die Zinssätze unterscheiden sich mitunter deutlich. Wer umsichtig handelt und nach dem richtigen Darlehen sucht, kann viel sparen. Ein in Anspruch genommener Dispositionskredit bei der Commerzbank beispielsweise kostet derzeit 14,73 Prozent Zinsen im Jahr. Wer seine Kreditlinie zu derartigen Konditionen dauerhaft nutzt, bürdet sich deshalb hohe Kosten auf. Besser ist es in einer solchen Situation, den Dispositionskredit durch ein anderes Darlehen abzulösen.

Günstige Banken verlangen für Ratenkredite bis zu 5.000 Euro mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren derzeit 4,9 Prozent Zinsen (bonitätsabhängig) – von allen Kreditnehmern und unabhängig von deren Bonitätseinstufung. Wer keine monatlichen Raten zahlen will, kann mit Rahmen- oder Abrufkrediten – das sind Darlehen, die Dispositionskrediten sehr ähnlich sind – seinen finanziellen Spielraum erhalten und dabei nur etwas mehr als halb so viele Zinsen zahlen wie bei der Commerzbank.

Viele Banken bieten Kreditnehmern beim der Aufnahme ihres Darlehens den Abschluss einer Restschuldversicherung an – gegen Gebühr versteht sich. Die Police versichert gegen Tod, Erwerbsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit. Was auf den ersten Blick vernünftig erscheint, entpuppt sich in vielen Fällen jedoch als Kostenfalle: Unter Berücksichtigung der Versicherungskosten belaufen sich die Zinsen dann nicht selten auf 20 Prozent und mehr im Jahr.

Wenn die Finanzkrise überwunden ist, werden Kredite wieder billiger werden – davon zumindest gehen Verbraucherschützer aus. Sie sehen den Wettbewerb unter den deutschen Banken intakt und rechnen deshalb damit, dass die Risikoaufschläge wieder sinken werden, wenn die Finanznot der Kreditinstitute sich legt. Bis dahin gilt: Augen auf bei der Kreditaufnahme!

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Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 26.01.2009 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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