Deutsche stecken bis zum Hals im Schuldensumpf!
Deutschland steckt im Schulden-Schlamassel: Einer neuen Studie nach können bereits jetzt fast vier Millionen Haushalt in der Republik ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Durch die Rezession und den damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosigkeit könnte sich diese Zahl in den kommenden Monaten noch deutlich erhöhen. Überschuldung ist seit Jahren ein immer schneller wachsendes Problem in Deutschland.
Definiert wird Überschuldung als eine Situation, in dem das Einkommen eines Haushalts nicht mehr ausreicht, um laufende Raten, fällige Rechnungen sowie die allgemeinen Lebenshaltungskosten zu decken. Viele Menschen in Deutschland leben in finanzieller Hinsicht „auf Kante“ – tritt dann ein unvorhergesehenes Ereignis ein, wie etwa der Verlust des Arbeitsplatzes, bricht die Finanzplanung schnell zusammen und nichts geht mehr. Mehrere Faktoren werden von Experten als Gründe für das wachsende Ausmaß der Schulden-Problematik genannt. Zum einen sind die Realeinkommen vieler Haushalte – also die tatsächliche Kaufkraft unter Berücksichtigung von Abgabenlast und Inflation – gesunken.
Zum anderen wird auch in Deutschland immer häufiger auf Kredit gekauft. Auch können gerade junge Menschen häufig nicht vernünftig mit Geld umgehen. Der Auslöser für den finanziellen Zusammenbruch ist in fast jedem dritten Fall unerwartete Arbeitslosigkeit. Auch eine plötzliche Veränderung der Lebensumstände kann zur Überschuldung führen. Die Studie der Wohlfahrtsverbände und der Verbraucherzentralen zeigt deutlich, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen Einkommen und Überschuldungsrisiko besteht.
In 56 Prozent der Fälle lag das Einkommen überschuldeter Haushalte bei weniger als 900 Euro netto im Monat. Die Schulden werden meist bei Banken gemacht, aber auch Versandhandelsunternehmen und andere Gläubiger reihen sich in die Schlange derer ein, die mit Mahnungen oder auch auf gerichtlichem Wege versuchen, ihr Geld einzutreiben. Dabei sind Schulden gerade für Haushalte mit kleinem Einkommen besonders teuer, weil Banken hier – wegen des offenkundig höheren Ausfallrisikos – die höchsten Zinsen verlangen.
Die Initiatoren der Studie sehen darüber hinaus in der Unkenntnis vieler Menschen rund um die richtige Handhabe ihrer privaten Finanzen einen wesentlichen Grund für die Überschuldung deutscher Haushalte. Denen bleibt in vielen Fällen nichts anderes übrig, als über den Weg einer Privatinsolvenz ihre Verbindlichkeiten per Gerichtsbeschluss abzuschütteln - auch wenn es bis zur Entschuldung dann in der Regel sieben Jahre dauert. Rund 500.000 Menschen in Deutschland haben von der Privatinsolvenz bereits Gebrauch gemacht. 80 Prozent davon sind der Studie zufolge vollkommen mittellos und verfügen weder über pfändbares Einkommen noch über Vermögen.
Besonders traurig: Menschen, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen können, werden signifikant häufiger krank als andere.
Unser Tipp: Rechtzeitig umschulden. Bevor es zu spät ist und negative Schufa-Einträge eine sinnvoll Umschuldung verhindern.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 16.06.2009 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 16.06.2009
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Schlagwörter: Schulden, Verschuldung, Überschuldung, finanzielle Verpflichtungen nachkommen, Umschuldung
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