Gebühren, egal wofür: Banken langen Verbrauchern in die Tasche
Die Banken in Deutschland machen Verbrauchern in diesen Tagen keine Freude. Dabei ist für die negative Wahrnehmung der Geldhäuser durch die Bürger nicht einmal das doch recht abstrakte Geschehen rund um die Finanzkrise verantwortlich. Vielmehr sind es die nicht enden wollenden Versuche, dem Kunden in die Tasche zu langen.
Über trotz Rekord-Zinstief überhöhte Zinsen bei Raten- und Dispositionskrediten wurde an dieser Stelle ebenso bereits berichtet wie über horrende Gebühren für bestimmte Barverfügungen. Die Commerzbank - zur Erinnerung: Das ist die Bank, die nur noch durch die lebenserhaltenden Maßnahmen des Steuerzahlers lebensfähig ist - setzt der unsympathischen Gier nun die Krone auf. Das Institut legte Berufung gegen ein Gerichtsurteil ein, das es der Bank verbietet, für Überweisungen eine zusätzliche Gebühr in Höhe von fünf Euro je Vorgang zu verlangen, wenn der Kontoinhaber seinen Dispositionskredit überschritten hat.
Die Commerzbank hatte jüngst ein entsprechendes Verfahren gegen eine Verbraucherzentrale verloren, will sich damit jedoch nicht abfinden. Das zuständige Landgericht hatte damals geurteilt, dass die Überziehung des Dispokredites allein nicht eine zusätzliche Gebühr rechtfertige, zumal mit dem höheren Zinssatz für geduldete Überziehungen das Risiko für die Bank abgegolten sei. Die Commerzbank stellt für Verfügungen über den vereinbarten Dispositionsrahmen hinaus knapp 19 Prozent Zinsen in Rechnung. Sie kann sich derzeit für 1,0 Prozent bei der Europäischen Zentralbank refinanzieren. Überzieht ein Commerzbank-Kunde seinen Rahmen und kommt es während dieser Zeit zu vielen Ausgängen, fallen die Gebühren dazu unverhältnismäßig hoch aus.
Experten bemängeln seit Langem, dass es für Dispositionskredite keinen funktionierenden Markt gibt und Banken deshalb überhöhte Zinsen verlangen können. Viele Bankkunden nutzen ihren Dispo regelmäßig und fürchten, bei einem Wechsel zu einer anderen Bank dort gar keinen neuen Verfügungsrahmen mehr eingerichtet zu bekommen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 22.07.2009 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 22.07.2009
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Schlagwörter: überhöhte Zinsen, Raten- und Dispositionskredite, Gebühren Banken, Commerzbank, Verbraucherzentrale
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