Zins-Rabatt für Kurzarbeiter?
Arbeitnehmer, die wegen der Wirtschaftskrise von Kurzarbeit und Einkommensausfall betroffen sind und deshalb ihren Dispositionskredit stärker nutzen müssen, sollten nach Auffassung der IG-Metall günstigere Zinsen erhalten. Dies jedenfalls forderte die Gewerkschaft in einem Brief an die deutschen Banken.
Diese zeigten sich wenig erfreut von der Forderung und wiesen sie zurück. Die Commerzbank sprach von einer "sehr plakativen" Initiative der Gewerkschaft.
Die Sparkassen ließen verlauten, dass besondere Konditionen für Kurzarbeiter nicht geplant seien. Auch sehe man in der Branche das Ausfallrisiko speziell bei Dispositionskrediten als erhöht an. Im Zusammenhang mit dem IG-Metall-Vorstoß äußerten sich auch Politiker, insbesondere solche der linken Parteien, verärgert über die Zinspolitik der Banken in der Krise.
Sie werfen ihnen – wie im Übrigen auch die Verbraucherzentralen – vor, die Zinsen für Geldanlagen zwar massiv gesenkt, die Konditionen für Kredite aber nur geringfügig bis gar nicht verbessert zu haben.
Einige Banken hätten seit dem Ausbruch der Krise die Zinsen ihrer Dispositionskredite sogar erhöht. Die IG-Metall-Forderung darf getrost als Verbands-Marketing eingestuft werden. Dass Banken ihre Zinspolitik aufgrund einer Forderung der Arbeitnehmervertretungen ändern, ist jedenfalls nicht zu erwarten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 04.08.2009 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 04.08.2009
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Schlagwörter: Kurzarbeit und Einkommensausfall, Initiative der Gewerkschaft, günstigere Zinsen auf Dispositionskredite
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