Für und Wider Restschuldversicherungen
Restschuldversicherungen sind ein beliebtes Instrument unter deutschen Verbrauchern: Im Falle von Tod, Unfall oder Arbeitslosigkeit sichern sie Kreditnehmer gegen finanzielle Belastungen ab und übernehmen die Rückzahlung eines aufgenommenen Darlehens. Die Police gewährt damit ein Höchstmaß an Sicherheit und lässt viele Konsumenten ruhig schlafen.
Der Nachteil einer Restschuldversicherung: Kostenlos ist sie nicht. Die Versicherungsprämie wird in den meisten Fällen zusammen mit dem Darlehen mitfinanziert. Die Höhe der Belastung hängt maßgeblich von der persönlichen Situation des Kreditnehmers ab; Alter, Geschlecht und Beruf spielen bei der Prämienbemessung eine zentrale Rolle.
Um Kosten und Nutzen der Versicherung abzuwägen, sollten Verbraucher von ihrer Bank stets eine transparente Auskunft verlangen. Diese steht Darlehensnehmern laut Gesetz zu: Kürzlich urteilte das Oldenburger Landgericht, dass im Falle einer nicht ausreichenden Widerrufsbelehrung die Prämien für die RSV nicht zu zahlen seien: Verbraucher müssen nach Ansicht der Richter explizit darüber informiert werden, dass ein Rücktritt vom Versicherungsvertrag innerhalb der gesetzlichen Widerrufsfrist nicht zu einer Aufhebung des Darlehensvertrages führt. Banken müssen die rechtliche Alleinstellung jedes der beiden Verträge deutlich machen.
Restschuldversicherungen können die Gesamtkosten eines Darlehens signifikant erhöhen. Wie bei allen anderen Versicherungen sollte daher im Vorfeld des Abschlusses genau geprüft werden, ob der Versicherungsschutz tatsächlich Sinn macht. Ein 60jähriger Darlehensnehmer beispielsweise muss aufgrund seines Lebensalters eine sehr hohe Prämie zahlen. Sofern im Zweifelsfalle ausreichend andere Mittel zur Verfügung stehen und die Rückzahlung des Darlehens auch bei Eintritt unvorhergesehener Ereignisse gewährleistet ist, kann auf den Abschluss unter Umständen verzichtet werden.
Restschuldversicherungen sind insbesondere für diejenigen Verbraucher sinnvoll, die das Risiko von Arbeitslosigkeit oder Krankheit und den damit verbundenen vorübergehenden Verdienstausfall absichern möchten. Die Police gewährt in diesen Fällen einen wirksamen Schutz gegen ungünstige Umstände und bewahrt die persönliche Kreditwürdigkeit auch in schwierigen Zeiten.
Fazit: Wer besonders hohe Prämien für seine RSV zahlen muss, sollte den Abschluss nur dann vollziehen, wenn der Versicherungsschutz unbedingt benötigt wird. Sind die Beiträge günstig, kann ohne Schwierigkeiten eine Police abgeschlossen werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 02.07.2008 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
Über diesen Beitrag
Veröffentlicht am: 02.07.2008
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Schlagwörter: Restschuldversicherungen, RSV, Versicherungsprämie, Absicherung, Tod, Unfall, Arbeitslosigkeit
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