Budget gekürzt: KfW kappt Immobilien-Förderung
Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau streicht ihre Kredit-Programme zusammen. Ende August werden mehrere Programme eingestellt. Für das kommende Jahr rechnen Immobilienverbände mit weiteren Einschnitten.
So wird z.B. ein Förderprogramm gestrichen, mit dem bauliche Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden finanziert werden können. Kredite waren über dieses Programm zu Zinssätzen ab 2,32 Prozent und mit bis zu 30 Jahren Laufzeit erhältlich. Die Darlehen mit der Programmnummer 152 waren für Eigentümer sowie auch für Mieter erhältlich.
Maßnahmen wie die Dämmung von Wänden oder der Einbau neuer Fenster können nach Angaben der KfW zwar auch weiterhin über das Programm "Wohnraum modernisieren" finanziert werden. Die Zinsen sind dabei aber deutlich höher.
Auch die Programme 430 und 431, mit denen z.B. die Kosten für Beratung im Rahmen einer Sanierung bezuschusst wurden. Die Förderbank begründet die Kürzungen mit einer einerseits großen Nachfrage nach Darlehen und andererseits knappen Haushaltsmitteln. Die Zuschüsse der Eigentümer (die KfW ist zu 80 Prozent im Besitz des Bundes und zu 20 Prozent im Besitz der Länder) sanken im Vergleich zum Vorjahr um 700 Mio. Euro auf 1,3 Mrd. Euro.
Die Immobilienwirtschaft übt heftige Kritik an den geplanten Kürzungen. Sie sieht eine wirtschaftliche Umsetzung der politisch gewollten Energie-Standards bei Immobilien ohne Förderkredite als unmöglich an. Insbesondere der vermietete Gebäudebestand sei davon betroffen, wie der Immobilienverband IVD mitteilt. Der Verband rechnet mit weiteren drastischen Kürzungen, weil die Mittel der KfW im Zuge der Haushaltskonsolidierung ab 2011 auf 450 Mio. Euro sinken werden.
Sollte es zu weiteren Kappungen kommen, könnte sich dies auch auf die Auftragslage von Handwerksfirmen auswirken, die seit Jahren von dem Trend zur energetischen Sanierung profitieren. Zu einem deutlichen Rückgang der Gebäudesanierungen könnte es insbesondere kommen, wenn nicht nur die Förderung der KfW reduziert wird, sondern zugleich auch das allgemeine Zinsniveau am Kapitalmarkt steigt. Dann würde die Finanzierung von Sanierungen deutlich teurer.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 25.08.2010 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 25.08.2010
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Schlagwörter: Förderbank KfW, Immobilien Förderung, knappe Haushaltsmittel, Kürzung
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