Vermittlungsabzocke: Warnung vor unseriösen Kredit-Angeboten
Verbraucherschützer warnen vor Vermittlungsabzocke: Viele vermeintlich günstige Angebote entpuppen sich als Lockmittel für unseriöse Vermittler und Adressdatensammler. Die Verbraucherzentrale Baden Württemberg warnt zudem vor Kredithaien, die kein Interesse am Zustandekommen eines Geschäfts haben.
Die Masche: Vom Interessenten wird vorab eine Vermittlungsgebühr verlangt. In den Angeboten wird suggeriert, dass ein Kredit auch mit negativen Schufaeinträgen oder ohne Einkommen möglich sei. Zum Kredit verhelfen diese Anbieter jedoch nicht. Die Gebühr wird oft von Inkassounternehmen eingetrieben.
Seriöse Kreditvermittler verlangen niemals eine Gebühr für die Entgegennahme, Bearbeitung oder Weiterleitung eines Kreditantrags. Sie erhalten ausschließlich dann eine Provision, wenn es tatsächlich zur Auszahlung eines Darlehens kommt. Deshalb haben seriöse Anbieter auch ein ehrliches Interesse am Zustandekommen eines Darlehens.
Insbesondere verlangen seriöse Vermittler auch nicht den Abschluss eines anderen Vertrages, aus dem sich Zahlungsverpflichtungen für Verbraucher ergeben. Einige schwarze Schafe stellen einen Kredit trotz Schufaeinträgen oder Hartz-IV-Empfang in Aussicht, koppeln dieses Versprechen jedoch an die Unterschrift unter einen Versicherungsvertrag.
Einen Kredit gibt es bei solchen Offerten nicht. Dafür wird die ohnehin häufig angespannte finanzielle Situation von Verbrauchern in Finanznöten zusätzlich verschärft, weil monatliche Prämien aufgebracht werden müssen. Es ist in Deutschland verboten, die Zusage zu einem Kreditvertrag abhängig von anderen Verträgen zu machen.
Auf unseriöse Angebote sollten Verbraucher in gar keinem Fall eingehen. Zwar sind sich die meisten Kreditinteressenten in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten durchaus bewusst, dass die Versprechen dubioser Anbieter unglaubwürdig sind.
Insgeheim wird jedoch oft gehofft, dass aus dem angeblich möglichen Kredit über 50.000 Euro wenigstens ein Kleinkredit über 3.000 Euro wird. Diese Hoffnung verleitet dann zur Kontaktaufnahme.
Schon allein das Hinterlassen von Adressdaten aber ist mit negativen Konsequenzen verbunden. Dubiose Anbieter, die mit Vermittlungsabzocke Geld verdienen möchten, scheren sich nicht um Datenschutzgesetze und verkaufen Adressen von Haushalten in finanziellen Nöten an andere unseriöse Geschäftemacher weiter.
Verbraucherschützer fordern eine gesetzliche Regelung zur Eindämmung der Vermittlungsabzocke. Verbraucher können den Anbietern jedoch selbst das Handwerk legen, indem sie keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen und sich bei der Suche nach einem Kredit an seriöse Vermittler und Banken wenden.
Zwar sind Kredite mit negativen Schufaeinträgen bei zugleich fehlendem Einkommen unmöglich, wenn kein Bürge bereitsteht oder ein Pfand hinterlegt werden kann. Bei negativen Einträgen oder einem verhältnismäßig geringen Einkommen allein kann jedoch oft geholfen werden – natürlich ohne Vorkostenabzocke und Adressdatenverkauf.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 21.09.2010 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 21.09.2010
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Schlagwörter: Vermittlungsabzocke, Kreditvermittlung, unseriöse Kredit-Angebote
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