EZB: Mehr Kredite an Private, weniger an Unternehmen
Die Banken im Euroraum haben im August 1,2 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privathaushalte vergeben als ein Jahr zuvor. Das teilte die Europäische Zentralbank am Montag mit.
Damit stieg das Niveau der Kreditvergabe auf den höchsten Stand seit Juni 2009. Ein nachhaltiger Aufschwung ist dadurch aber nach Ansicht von Analysten weiterhin nicht belegt.
Die Struktur in der Kreditvergabe zeigt deutliche Differenzen zwischen dem Kreditgeschäft mit Privathaushalten und dem im gewerblichen Bereich. Die Geldleihen an Privathaushalte legten um 2,9 Prozent zu. Der Hauptgrund dafür war das starke Neugeschäft mit Hypothekenkrediten, das auf das historisch niedrige Zinsniveau und den wieder anziehenden Arbeitsmarkt zurückgeführt werden kann.
Die Kreditvergabe an Unternehmen war dagegen um 1,1 Prozent rückläufig. Das gewerbliche Kreditgeschäft unterliegt bereits seit Jahresbeginn größeren Schwankungen. Nach wie vor liegt das Niveau der Ausleihungen unter dem langfristigen Trend. Deshalb wollen Fachleute keinen nachhaltigen Aufschwung ausrufen. Ein solcher würde eine dauerhaft anziehende Kreditvergabe an Unternehmen voraussetzen.
Auch die Geldmenge M3 legte moderat zu. Das wird generell als ein Indiz für eine Belebung des Kreditgeschäfts interpretiert. M3, in der Bargeld, Bankeinlagen, Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen mit maximal 2 Jahren Laufzeit zusammengefasst sind, wuchs im Zeitraum von Juni bis August um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 28.09.2010 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 28.09.2010
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Schlagwörter: Kredite, Kreditvergabe, EZB, Unternehmen, Privathaushalte
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