Heute kaufen, morgen zahlen: Der Einzelhandel forciert den Konsum auf Kredit
Ratenzahlungen im Handel gewinnen überpünktlich zur anstehenden Vor-Weihnachtszeit wieder an Präsenz. Die Zahl der Angebote, bei denen Mobiltelefone, Unterhaltungselektronik oder Haushaltsgeräte angeblich ohne Finanzierungskosten in Raten gezahlt werden können, steigt.
Ein großer Elektronikfachmarkt etwa wirbt damit, dass alle Produkte ab 300 Euro auf Wunsch auch in 30 Monatsraten gezahlt werden können. Der reguläre Verkaufspreis wird dabei einfach durch 30 dividiert und ergibt so die Monatsrate. Einen Aufschlag für die Zinszahlung verlangt angeblich niemand.
Immer verbreiteter werden Ratenzahlungen für Mobiltelefone. Dabei werden die Geräte unabhängig von einem Mobilfunkvertrag erworben und in bis zu 48 monatlichen Raten abgestottert. Auch dabei werben viele Anbieter damit, dass für die bequeme Teilzahlung keine Zinsen anfallen.
Wie auch in den vergangenen Jahren gilt auch in diesem Weihnachtsgeschäft, dass der Einzelhandel nichts zu verschenken hat. An irgendeiner Stelle in der Kalkulation sind die Finanzierungskosten ganz sicher mit eingerechnet. Sie werden dem Kunden jedoch nicht präsentiert.
Grundsätzlich spricht nichts gegen Ratenzahlungen. Sie schonen das Budget und ermöglichen gewünschte Anschaffungen auch dann, wenn gerade kein Geld übrig ist. Verbraucher sollten sich allerdings stets ausrechnen, ob die Aufnahme eines Kredits nicht die günstigere Variante ist. Gerade Kleinkredite unter 3.000 Euro werden von vielen Banken oft zu sehr niedrigen Zinsen vergeben, weil sie zur Neukundengewinnung dienen.
Wer mit Bargeld in der Tasche bzw. auf dem Konto einkauft, kann mit etwas Verhandlungsgeschick Rabatte aushandeln. Null-Prozent-Finanzierungen können dabei als gutes Preisargument dienen. Unabhängig davon, ob über den Händler oder eine Bank finanziert wird, sollte die Laufzeit der Finanzierung immer in einem angemessenen Verhältnis zu dem Zeitraum stehen, über den die Anschaffung vermutlich genutzt wird.
Es macht z.B. wenig Sinn, ein Notebook über 5 oder 6 Jahre hinweg abzustottern, wenn spätestens nach 3 Jahren ohnehin ein neues Gerät benötigt wird.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 07.10.2010 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 07.10.2010
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Schlagwörter: Konsum auf Kredit, Ratenzahlungen, Warenfinanzierung, Kauf auf Kredit
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