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Creditreform: Betriebsinsolvenzen 20 Prozent unter Erwartungen

Deutschland bleibt von einer Pleite-Welle verschont. Wie die Auskunftei Creditreform mitteilte, wird die Zahl der Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr sogar leicht zurückgehen. Creditreform rechnet mit 32.100 Pleiten in diesem Jahr. 2009 waren 32.930 Insolvenzen zu verzeichnen.

Die düsteren Prognosen vom Jahresbeginn bewahrheiten sich damit nicht. Zu Beginn des Jahres hatte Creditreform noch einen Anstieg der Pleiten auf rund 40.000 prophezeit. Im ersten Halbjahr war die Zahl der Pleiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch angestiegen, so dass sich die Prognosen zu erhärten schienen. Die günstige konjunkturelle Entwicklung dürfte einen großen Teil zu der abflachenden Pleite-Welle beigetragen haben.

Auch für das nächste Jahr rechnen Creditreform nicht mit einem Anstieg de Pleiten. Die Zahl der Insolvenzen in 2011 wird von der Auskunftei auf 29.000 bis 31.000 geschätzt. Bei der Bekanntgabe der Zahlen wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht von einer "Bugwellen-Situation" auszugehen sei, bei der ein großer Teil der krisenbedingten Insolvenzen noch bevorstehen.

Sowohl das Verhalten der Unternehmen in der Krise als auch die Kurzarbeiterregelung haben nach Ansicht der Fachleute zu der günstigen Entwicklung beigetragen. Creditreform bescheinigte den Unternehmen, vor und während der Krise zum ersten Mal bewusst Eigenkapitalbestände aufgebaut zu haben. Durch die Kurzarbeiterreglung seien die Stammbelegschaften erhalten worden, so dass die Unternehmen „aus dem Stand“ heraus ihre Produktion wieder ausweiten konnten.

Auch das seit Jahren diskutierte Szenario einer Kreditklemme sieht Creditreform nicht mehr als Risiko für die weitere Entwicklung. Das Kreditgeschäft hat sich nach Einschätzung der Auskunftei entspannt. Es wurde allerdings darauf hingewiesen, dass viele Unternehmen bei der Refinanzierung auslaufenden Mezzanine-Kapitals Schwierigkeiten bekommen könnten.

Im Hinblick auf die Struktur der Firmenpleiten weist Credireform auf große branchenabhängige Unterschiede hin. So seien die Automobilzulieferer abermals besonders von Insolvenz betroffen gewesen. 5 der 10 größten Pleiten entfielen auf dieses Segment.

Die Welle der Privatinsolvenzen indes rollt unvermindert weiter. Für dieses Jahr rechnet die Auskunftei mit 112.000 Fällen. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent und stellt einen neuen Rekordwert dar. Seit der Einführung des neuen Insolvenzrechts im Jahr 1999 haben demnach 700.000 Personen die Möglichkeit der Restschuldbefreiung nach 6 Jahren genutzt. 7,2 Prozent der Betroffenen fielen demnach später abermals als Schuldner auf. In Deutschland gelten 6,5 Millionen Privathaushalte als überschuldet.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 30.12.2010 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Veröffentlicht am: 30.12.2010

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Schlagwörter: Creditreform, Pleite-Welle, Betriebsinsolvenzen, Kreditklemme

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