Zinsen steigen: Wie Kreditnehmer sich jetzt absichern
Das Zinsniveau steigt: Spätestens mit der Leitzinserhöhung der EZB in der vergangenen Woche hat die Wende am Geld- und Anleihemarkt eingesetzt. Kreditnehmer müssen steigende Zinsbelastungen allerdings nicht hinnehmen. Mit einer geeigneten Umstrukturierung bestehender Kredite bleiben die Konsequenzen des steigenden Zinsniveaus überschaubar.
Die steigenden Zinsen am Geldmarkt betreffen vor allem variabel verzinste Kredite, bei denen der EZB-Leitzins oder Euribor-Zinssätze als Referenzwert festgelegt sind. Im Bereich der Konsumentendarlehen sind vorwiegend Dispositionskredite und Rahmenkredite - inkl. revolvierender Kreditrahmen in Verbindung mit Kreditkarten – betroffen.
Verbraucher können sich gegen steigende Zinsen wappnen, indem sie eine Umschuldung in festverzinsliche Ratenkredite vornehmen. Die sind jetzt noch günstig zu haben – wenn ein guter Anbieter gewählt wird. Ein Ratenkredit über 10.000 Euro mit 36 Monaten Laufzeit und bonitätsunabhängiger Verzinsung ist bereits ab ca. 5,5 Prozent Zinsen im Jahr erhältlich. Wer das erstbeste Angebot annimmt, zahlt jedoch schnell 10, 11 oder sogar 14 Prozent Zinsen im Jahr.
Bei der Umschuldung variabler Konsumentendarlehen in festverzinsliche Ratenkredite sollte auf weiterhin bestehende Flexibilität geachtet werden. Der Ratenkredit sollte nicht nur ohne Vorfälligkeitsentschädigung kündbar sein, sondern auch ohne Bearbeitungsgebühre ausbezahlt werden. Die Gebühr wird dem Kreditkonto anfänglich belastet und wirkt bei einer vorzeitigen Rückzahlung wie eine Erhöhung des Effektivzinssatzes.
Auch variabel verzinste Immobilienkredite können jetzt umgeschuldet werden. Die Entscheidung für einen variablen Kredit hat sich im Hinblick auf die letzten Jahre rückwirkend als richtig erwiesen, weil das Zinsniveau am Geldmarkt bedingt durch die Geldpolitik der EZB außerordentlich günstig war. Ein Bund fürs Leben ist der variable Kredit aber nicht: Er kann jederzeit in ein Darlehen mit Zinsbindung umgeschuldet werden.
Eigentümer sollten dabei beachten, dass der festverzinsliche Kredit anders als das variable Darlehen nicht bzw. nur gegen eine mitunter sehr hohe Vorfälligkeitsentschädigung gekündigt werden kann. Stehen in absehbarer Zeit Sonderzahlungen zur Debatte, sollte der Kredit nicht vollständig umgeschuldet werden. Es ist besser, einen kleinen Teil der Finanzierung mit variablem Zins weiterzuführen und flexibel zu bleiben als gegen einen teuren Aufschlag die Option auf Sonderzahlungen zu kaufen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 14.04.2011 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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Veröffentlicht am: 14.04.2011
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Schlagwörter: Kredite, Zinsen steigen, Kreditnehmer jetzt absichern, Umschuldung
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