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Dispo-Deckelung ist vom Tisch: Umschulden statt auf die Politik zu warten

Der "Dispo-Deckel" war in den Koalitionsverhandlungen schnell vom Tisch. Nicht einmal eine symbolische Begrenzung wurde in den Koalitionsvertrag aufgenommen.

Bankkunden mit überzogenem Girokonto sollten nicht auf den Staat hoffen, sondern selbst aktiv werden. Das niedrige Zinsniveau bei Ratenkrediten ermöglicht einige hundert Euro Ersparnis bei überschaubarem monatlichen Mehraufwand.

Ein mit 4.000 Euro überzogenes Girokonto verursacht bei einem marktüblichen Sollzins in Höhe von 12,00 Prozent jährliche Kosten in Höhe von 480 Euro bzw. 40 Euro monatlich. Mit einem Ratenkredit über 84 Monate Laufzeit und einem Effektivzins von 4,95 Prozent lassen sich 4.000 Euro mit einer monatlichen Rate von gut 56,00 Euro vollständig tilgen. Dem sofortigen Kontoausgleich und der langfristigen Beseitigung der Schulden steht somit eine Mehrbelastung von gerade einmal 16,00 Euro im Monat gegenüber.

Konto ausgleichen für 16,00 Euro mehr im Monat

Wer trotz einer anhaltenden und aus dem laufenden Einkommen heraus nicht auszugleichenden Kontoüberziehung den Kopf in den Sand steckt/auf eine deutliche Zinssenkung durch die Bank hofft/sich Hilfe von der Politik erwartet zahlt laufend die Sollzinsen an die Bank, ohne den Kontosaldo zu verringern.

Schonungslos aber wahr: Die Dispozinsen sind so hoch, weil Bankkunden so träge und unentschlossen sind. Gerne schieben Politiker und Verbraucherschützer die hohen Kosten auf einen mangelnden Wettbewerb unter Banken. Dass der Wettbewerb angebotsseitig funktioniert belegen jedoch erstens die deutlich gesunkenen Zinssätze für Ratenkredite und zweitens die durchaus vorhandenen Girokonten mit Dispozinssätzen unterhalb von 8,00 Prozent.

Der mangelnde Wettbewerb ist auf eine zu gering ausgeprägte Wechselbereitschaft von Bankkunden zurückzuführen. Nur selten scheint ein hoher Dispozins Grund genug, ein anderes Konto zu eröffnen. Banken kalkulieren das in ihrer Zinspolitik ein: Wenn bereits eine Zinserhöhung um zwei Prozentpunkte nicht zur nennenswerten Abwanderung von Kunden führt, kann eine nicht vorgenommene Zinssenkung um drei oder vier Prozentpunkt wenig Schaden anrichten.

Für Wechselfaule: Kredit und Konto trennen

An der geringen Wechselbereitschaft wird sich absehbar nichts ändern. Eine flächendeckende Kostenersparnis für Bankkunden ist deshalb nur realistisch, wenn Zahlungsverkehr und flexible Kreditaufnahme voneinander getrennt werden. Bislang vereint das Girokonto für die meisten beides. Denkbar wäre eine Kombination aus einem im Guthaben geführten Girokonto und einem Rahmenkredit, über den bei Bedarf kurzfristig Liquidität beschafft zu sehr viel niedrigeren Zinssätzen als beim Dispokredit beschafft wird.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 13.12.2013 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Veröffentlicht am: 13.12.2013

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Schlagwörter: Dispo-Deckelung, Dispozinsen sind so hoch, Umschulden

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