Kredit aufnehmen für Weihnachten: Ja, aber richtig!
Einen Kredit für Weihnachten aufnehmen? Das ist oft vernünftiger, als es sich auf den ersten Blick anhört.
Ein gut geplanter Ratenkredit ist sehr viel besser als das Aufschieben von Zahlungen ins neue Jahr. Denn dieses neue Jahr wird teuer.
Weihnachten steht an - und damit auch die Ausgaben für das Fest. Weihnachtsgeschenke für Freunde und Verwandte, Reisetätigkeiten rund um die Feiertage und die Ausrichtung eines Familienfestes können leicht mehr kosten, als gerade auf dem Konto übrig ist.
Wo sich diese Situation abzeichnet, ist ein gut geplanter Ratenkredit eine Überlegung wert. Viele Verbraucher scheuen diesen Schritt. Dabei ist diese Lösung oft besser. Mit einem Kredit werden die diesjährigen Engpässe finanziert. Viele andere Vorgehensweisen verschieben die Engpässe lediglich ins kommende Jahr.
Ratenkredit oft besser als Rechnungskauf: Das sind die Gründe
Viele Verbraucher entscheiden sich bei den Weihnachtseinkäufen für einen Kauf auf Rechnung. Das Prinzip: Wird erst kurz vor den Feiertagen bestellt, reicht das zweiwöchige Zahlungsziel aus, um erst im Januar zahlen zu müssen – und zur Not lässt sich eine Rechnung auch noch nach der ersten Mahnung bezahlen.
Diese Vorgehensweise ist kurzfristig bequem, weil kein Entschluss für einen Kredit gefasst werden muss. Die Nachteile überwiegen jedoch deutlich.
Zum einen hat, wer Geschenke zwingend im Internet bestellen und auf Rechnung kaufen muss, weniger Auswahl. Möglicherweise bietet genau der Onlineshop, der ein gewünschtes Geschenk führt, keine Zahlung auf Rechnung an – oder die Lieferung erfolgt dann erst nach Weihnachten. Wer sich von der akzeptierten Zahlungsmethoden unabhängig macht, hat eine größere Auswahl und kann sich auch über günstigere Preise freuen.
Vor allem ein Großeinkauf bei mehreren Händlern auf Rechnung vor Weihnachten kann auch die Bonität beschädigen. Die SCHUFA etwa verrät über die Zusammensetzung ihrer Scorewerte, dass die Bestellung bei mehr als fünf Händlern auf Rechnung die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann. Der Grund: Die Auskunftei betrachtet den Rechnungskauf als Kurzzeitdarlehen (und liegt damit auch richtig).
Besonders kritisch wird es, wenn die im Januar fälligen Rechnungen nicht pünktlich bezahlt werden können. Dann fallen zunächst hohe Mahnkosten an - und im schlimmsten Fall kommt es zu Mahnverfahren, die die Bonität ruinieren und etwa zur Kündigung von Dispokrediten führen können.
Nicht zuletzt sollten Verbraucher bedenken, dass zum Jahresanfang viele Rechnungen fällig werden. Dies gilt etwa für Vereins- und Versicherungsbeiträge, die Nebenkostennachzahlung und vieles mehr.
Müssen dann auch noch die Weihnachtsgeschenke im Januar bezahlt werden, kommt es sehr schnell zu einem Engpass. Im schlimmsten Fall sind dann bereits Rechnungen überfällig, sodass zu diesem Zeitpunkt ein Ratenkredit als Lösung immer schwieriger wird.
Kredit besser als dauerhafte Kontoüberziehung
Eine weitere Möglichkeit zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe rund um die Feiertage ist der Dispokredit. Dagegen spricht auch nichts, wenn das Konto spätestens im Februar wieder im Plus ist. Ansonsten ist ein Ratenkredit vorzuziehen. Die dauerhafte Nutzung von Dispositionskrediten ist sehr teuer und riskant.
Teuer sind Dispokredite, weil Banken hohe Aufschläge auf den Marktzins nehmen. Diese Marktzinsen wiederum steigen einige Zeit wieder deutlich. In der Summe müssen Bankkunden bis zu 15 % Zinsen für ein überzogenes Girokonto zahlen – bei 2000 EUR und einem Jahr Inanspruchnahme somit nicht weniger als 300 EUR.
Das ist übrigens etwas mehr, als Umfragen zufolge Verbraucher in diesem Jahr durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke ausgeben werden.
Riskant sind Dispokredite, weil die Bank die Kreditlinie jederzeit kündigen kann. Dann wird es ernst: Das Konto muss in einem solchen Fall innerhalb kürzester Zeit ausgeglichen werden, um eine Kontokündigung mitsamt SCHUFA Eintrag zu verhindern.
Generell führt jede Kontoüberziehung zu einer gewissen Verschlechterung der Bonität. Dies gilt insbesondere, wenn ein Ratenkredit aufgenommen werden soll. Banken prüfen die Kontoführung der letzten 3 bis 6 Monate und werten insbesondere geduldete Überziehungen über den mit der Bank vereinbarten Dispokredit hinaus negativ.
Zudem sollte der Dispokredit als letzte Reserve verstanden werden: Steht einmal kein Geld zur verfügen, müssen trotzdem existenzielle Zahlungen wie Miete, Stromrechnung etc. abgebucht werden können. Wer diese letzte Reserve schon vor Weihnachten aufbraucht, kommt im neuen Jahr womöglich in Schwierigkeiten.
Ratenkredit günstiger als Kreditkarte mit Teilzahlung
Ratenkredite sind nicht nur günstiger als Dispokredite, sondern auch günstiger als Kreditkarten mit Teilzahlung. Diese Produkte sind in Deutschland ausgesprochen teuer.
Zinssätze von 14 bis 18 % sind üblich. Wer sich auf die Teilzahlung einlässt und nur 2 bis Prozent des Saldos pro Monat begleicht, zahlt im Zeitverlauf sehr hohe Beträge an die Bank.
Vorsicht vor teuren Kurzzeitdarlehen
Es gibt einige Anbieter von Kurzzeitdarlehen, die auch als Blitzkredit, SMS Kredit etc. bekannt sind. Das Prinzip: Verbraucher leihen sich Geld und zahlen es in einer Summe nach einem Monat zurück.
Die Zinsen sind dabei selten das Problem - dafür aber Gebühren, die für eine beschleunigte Auszahlung anfallen.
Manche Verbraucher entscheiden sich kurz vor den Feiertagen für eine solche beschleunigte Auszahlung, um noch Geld für Weihnachtsgeschenke, Fahrten zur Familie etc. aufzutreiben. Für einen kleinen Kredit über 200 EUR können dann leicht Kosten von 150 EUR anfallen.
Bestehende Kredite zusammenfassen
Wer einen Weihnachtskredit aufnimmt, sollte sich zunächst einen Überblick über die eigenen Finanzen verschaffen.
Häufig bietet es sich an, verschiedene bestehende Kredite zusammenzufassen und etwa das Girokonto bei der Hausbank auszugleichen, andere offene Rechnungen zu bezahlen und einen demnächst endenden Ratenkredit vorzeitig abzulösen.
Zinsen steigen wieder: Tipps für den Kreditantrag
Seit einiger Zeit steigen die Zinsen wieder: Kredite werden teurer. Tatsächlich müssen Verbraucher bereits jetzt mehrere Prozentpunkte mehr bezahlen als noch zum Jahresanfang. Ein Grund dafür ist die veränderte Geldpolitik der Zentralbanken. Auch die Annahmekriterien der Banken werden wieder strenger.
In einem solchen Umfeld ist es wichtig, den Kreditantrag gut vorzubereiten. Details können darüber entscheiden, ob der Kredit ausgezahlt wird oder nicht.
Ein Beispiel: Viele Banken prüfen die Kontoauszüge der letzten 3 bis 6 Monate. Findet sich eine Rücklastschrift mangels Deckung, kann dies bereits ein Ablehnungsgrund sein. Dann gilt es, eine Bank zu wählen, die entweder einzelne Rücklastschriften akzeptiert oder nur einen kürzeren Zeitraum abfragt – und den Kredit vergibt.
Wir als Kreditvermittler können Sie bei der Suche nach einem geeigneten Weihnachtskredit unterstützen. Dazu analysieren wir ganz unverbindlich Ihre Situation und bewerten Ein- und Ausgaben, bestehende Kredite, Auskunfteibonität etc. und fragen anschließend bei einer Bank an, die zu Ihrem Profil passt!
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 16.11.2022 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
Über diesen Beitrag
Veröffentlicht am: 16.11.2022
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Schlagwörter: Kredit aufnehmen, Weihnachten, gut geplanter Ratenkredit
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