Devisenmarkt
Der Devisenmarkt ist auch als Währungsmarkt und unter den ausländischen Begriffen Foreign Exchange market, FX Market oder auch Forex bekannt.
Der Devisenmarkt ist global tätig. Hier werden auf Währungen lautende Forderungen (Devisen) gehandelt.
Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt. Er hat keinen festen Börsenplatz, sondern zeichnet sich durch ein weltweites Netz an Interbankenbeziehungen aus. Hier werden Devisen durch gleichzeitigen Kauf und Verkauf von unterschiedlichen Währungen gehandelt. Die dadurch entstehenden Tauschverhältnisse gestatten es, den Wert einer jeden Währung im Wert der anderen Währung auszudrücken. Mit anderen Worten: Es entsteht ein Preisverhältnis zwischen diesen beiden Währungen, anhand dessen sich der nominale Wechselkurs bildet. Aus diesem Grund müssen die Währungen auch immer in Paaren gehandelt werden. Die Möglichkeit, z. B. nur US-Doller zu kaufen, besteht nicht, denn womit sollen diese dann bezahlt werden? Und wird der Kauf von US-Dollar mit Euro bezahlt, dann ist das wiederum nur ein Tausch von Euro gegen US-Dollar. Auf diese Weise werden verschiedene Währungen gegeneinander getauscht: Dollar gegen Euro, Euro gegen Yen, Schweizer Franken gegen Britisches Pfund usw.
Der Devisenmarkt bewegt sich sowohl auf Kassa-, als auch auf Terminmärkten. Hier werden die Wechselkurse in Paaren angegeben. Der Grund wurde gerade erläutert. Der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar könnte z. B. so aussehen: „EURUSD 1.3529“. Das bedeutet, dass für einen Euro 1.3529 US-Dollar hinzublättern sind. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Quotierung im Hundertstel Cent Bereich bewegt, also bis zu vier Stellen hinter dem Komma. Bei Handlungen im großen Stil sind sogar schon bis zu 6 Stellen hinter dem Komma gesehen worden. Der Grund gipfelt in der Einführung des Euro. Viele kennen ihn unter dem Nahmen Teuro, und den hat er auch auf den Devisenmarkt hin ausstrahlen lassen. Mit der Einführung des europäischen Zahlungsmittels hat sich nämlich die Gewinnspanne im Vergleich zur Deutschen Mark nahezu halbiert. Das hatte zur Folge, dass es den Händlern recht schwer fiel, sich positiv von einem anderen abzuheben.
Der Devisenmarkt bedient sich meist entsprechender Händlernetze, um direkten Handel zwischen den Finanzinstituten zu gestatten. Geschäfte über eine zentrale Börse sind unüblich. Allerdings wird eine Zunahme der Teilnehmer aus dem Bereich Konzerne, Broker und private Spekulanten beobachtet. Sie alle agieren rund um die Welt und für gewöhnlich nur an Werktagen. Allerdings drängen sich immer mehr Online-Händler auf den Devisenmarkt, so dass auch die Wochenenden als Handelszeit nicht mehr auszuschließen sind.
Der Devisenmarkt ist gesetzlich geregelt. Die hier am häufigsten gehandelten Währungen sind jene der größten Wirtschaftsräume, aber auch Devisen aus Ländern mit starken Finanzplätzen. Zu letzteren gehören z. B. der Schweizer Franken und das Britische Pfund. Die am meisten gehandelten Währungspaare am Devisenmarkt sind:
EUR- USD Euro zu US-Dollar EUR - CHF Euro zu Schweizer Franken EUR - JPY Euro zu Japanischer Yen EUR - GBP Euro zu Britisches Pfund USD - CHF US-Dollar zu Schweizer Franken USD - JPY US-Dollar zu Japanischer Yen GBP - USD Britisches Pfund zu US-Dollar
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