Sachliche Kreditsicherheit
Die Kreditsicherheit hat für die Kreditinstitute oberste Priorität wenn es darum geht, mit dem Verleih von Geldern Gewinn zu erwirtschaften, denn was nutzt der potentielle Gewinn, wenn er erst gar nicht zustande kommt, mehr noch, in Verlust umschlägt. Mit einer Kreditsicherheit wird das Risiko eines Rückführungsausfalls minimiert, wenn auch nicht vollständig ausgeschlossen.
Als Kreditsicherung stehen den Banken verschiedene (rechtliche) Mittel zur Verfügung. Dabei kann auf persönliche Kreditsicherheit zurück gegriffen werden - der Gläubiger befriedigt seinen Anspruch zum Beispiel durch in Anspruchnahme eines Bürgen – oder die sachdienliche Kreditsicherheit kommt zum Tragen, wenn die Bank auf bestimmte Dinge zugreift, deren Wert als Ersatzleistung für den Gläubiger reserviert sind. Demzufolge wird grundsätzlich zwischen der persönlichen und der sachlichen Kreditsicherheit unterscheiden.
Zu den Personensicherheiten gehören, wie im obigen Beispiel bereits erwähnt, die Bürgschaft (§ 765 BGB), die Garantie, die Schuldübernahme (§ 421 BGB) und die Patronatserklärung.
Die sachliche Kreditsicherheit findet Anwendung mit der Zession, der Sicherungsübereignung (§§ 929, 930 BGB) und dem Pfandrecht (§§ 1204 ff. und §§ 1273 ff. BGB). Selbstverständlich sind auch die Hypothek (§§ 1113 ff. BGB) und die Grundschuld (§§ 1191 ff. BGB) sachliche Kreditsicherheiten.
Sachliche Kreditsicherheiten müssen sich nicht auf einen einzelnen Kreditgeber beschränken. Da große Kredite oft von mehreren Banken gemeinsam gestellt werden, können sachliche Kreditsicherheiten diesen auch gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden. In solchen Fällen ist von einem Sicherheitenpool die Rede.
Beschreibung bankenüblicher sachlicher Kreditsicherheiten
Das Grundpfandrecht Zur Sicherung von Krediten werden gerne Grundschulden in Anspruch genommen. Diese sind nicht zu verwechseln mit der Hypothek, die nicht für die Sicherung zusätzlicher Kredite verwendet werden kann und daher hier nicht zum Tragen kommt. Die Grundschuld wird im Grundbuch eingetragen. Der Rang ist dabei entscheidend, weil erstrangig eingetragene Grundschulden als erstes getilgt werden, wenn es denn zum Äußersten kommt.
Zessionen Kleinere Kredite, die im Land der Privatkunden die Regel sind, finden Sicherheit durch Lohn- und Gehaltsabtretungen. Entsprechende Klauseln befinden sich bereits in den Kreditverträgen und stellen für die Bank eine komfortable sachliche Sicherheit dar. Zahlt der Kunde nicht mehr, wird einfach das Gehalt angezapft. Eine Abtretung von Versicherungen hat den gleichen Zweck. Hier kommt es auf den Verwendungszweck an, welche Versicherung wozu abgetreten wird, nämlich
die Kapital bildende Lebensversicherung zur Tilgung eines Kredites die Risikolebensversicherung deckt das Todesfallrisiko ab ein Baudarlehen wird durch eine Brandversicherung gegen das Feuerrisiko gedeckt die Finanzierung eines Autos verlangt den Nachweis einer Kaskoversicherung und darüber hinaus gibt es noch einige andere sachliche Kreditsicherungen wie die Restschuldversicherung u.a.
Kredite für Selbständige und Freiberufler werden gerne mit der Forderungsabtretung verschnörkelt, die den Platz der Lohn- und Gehaltsabtretung einnimmt. Ärzte zum Beispiel können ihre Forderungen, die sie an die kassenärztliche Vereinigung richten, als Sicherheit für einen Kredit anbieten.
Auch die Verpfändung von Wertpapierbeständen gehört zum Rahmen der sachlichen Kreditsicherung, da die Sache - das Wertpapier – als Sicherheit ins Leben gerufen wird. Diese Art der Sicherung findet jedoch am ehesten Anwendung bei der Pfandleihe.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt einen bestimmten Sachstand wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
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